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La Mancha Perla Ambar SM-N Konzertgitarre Testbericht

Offener Sound durch Fichtendecke, ausblanciert durch den Ahornkorpus
Standard Konzertgitarren Gefühl, leichter zu spielen durch geringere Sattelbreite
Außergewöhnliche Ahorn Maserung bei Boden und Zargen
Einsteigerfreundlich: Gleichmäßige, stimmstabile Mechaniken - saubere Bünde und Verarbeitung - gute Saitenlage - schmaler Hals

Ersteindruck

Einen insgesamt positiven Ersteindruck hinterlässt die La Mancha Perla Ambar SM-N Konzertgitarre nach dem Auspacken. Das Aussehen sticht sofort ins Auge, denn vor allem die Maserung der Zargen und des Bodens können sich sehen lassen. Im Zusammenspiel mit der deutschen Fichtendecke und dem Walnuss Binding ergibt sich ein harmonisches Bild, das locker mit höherpreisigen Gitarren mithalten kann. Es lassen sich keine typischen Einsteiger-Gitarren Mängel finden, die leider auch noch in dieser Preisklasse keine Seltenheit sind: Die Bundstäbchen sind ordentlich abgeschliffen und besitzen keine scharfen Stellen. Der Hals ist sauber lackiert und hinterlässt sofort einen guten Eindruck, was das Spielgefühl angeht. Auch der Hals-Korpus Übergang ist hervorragend verleimt und sitzt perfekt. Sowohl Sattel, als auch Brücke besitzen eine gute Höhe, sodass Nacharbeiten unnötig sind. Eine minimale Ungenauigkeit lässt sich beim Sattel feststellen, der nicht ganz perfekt in die vorgefertigte Aussparung passt. Durch die Verleimung ist dies allerdings eine reine optische Angelegenheit und auch nur zu sehen, wenn man danach sucht. Nimmt man die Perla Ambar SM-N das erste Mal in die Hand, wird man sofort mit einem angenehmen Spielgefühl belohnt. Vor allem in den unteren Lagen ist die Saitenlage perfekt. Baubedingt nimmt der Abstand von Saiten zum Griffbrett spürbar zu, je höher man in den Bünden geht, was bei dieser klassischen, spanischen Bauweise aber normal ist. Die Perla Ambar liefert den von der Holzauswahl erwartbaren Sound: Die massive, deutsche Fichten-Decke ist hauptverantwortlich für den klaren Sound, der minimal an Glocken erinnert, insgesamt ist der Klang aber ausgewogen.

Komponenten

Specs

DeckeMassive deutsche Fichte
Boden und ZargenAhorn (gemasert)
HalsToona Kalantas mit Carbon-Verstärkung
GriffbrettOvangkol
Mensur650 mm
Sattelbreite48 mm
Sattel und StegeinlageKnochen
BindingWalnuss
FinishMatt offenporig

Holz

Deutsche Fichte (Decke)
Gemasertes Ahorn (Boden)
 

Die Holzauswahl der Mancha Perla Ambar SM-N ist wirklich exquisit, vor allem für diese Preisklasse. Das gemaserte Ahorn bei Zargen und Boden ist ein echter Hingucker, natürlich nur, wenn man die helle, an manchen Stellen etwas unruhig wirkende, Ahonrmaserung mag. Das Gesamtbild wird durch die sehr helle Fichtendecke im Zusammenspiel mit dem Ahornkorpus geprägt. Dabei wirkt das Holz durch das matte Finish durchgehend natürlich. Einen schönen Kontrast liefert das deutlich dunklere Walnussholz-Binding an den Rändern.

Von einem Toona Kalantas, einer Mahagoni-Baumart, kommt das Holz für den Hals, was den Hals-Korpus Übergang sehr harmonisch erscheinen lässt, denn Toona Kalantas ist nur etwas dunkler als Ahorn und ungefähr im gleichen "Braun-Level". Beim Hals wurde die klassische Bauweise gewählt und auf einen Halsstab verzichtet. Dafür wurde der Toona Kalantas Hals zusätzlich mit Carbon verstärkt, dürfte den starken Kräften der Saitenspannung trotzen und ein langes Leben vor sich haben.

Beim Griffbrett greift La Mancha bei dieser Konzertgitarre zu Ovangkol Holz, das als Palisander-Ersatz dient. Einer der Hauptgründe für diese Holzauswahl dürften die strengen Handelsauflagen sein, denn Palisander steht momentan unter Artenschutz. Ovangkol hat sich inzwischen bei vielen Gitarren als eine valide Option bewährt, denn es steht Palisander in den wichtigen Griffbrett-Eigenschaften in nichts nach (Hartholz, robust, stoßfest).

Weitere Ausstattung

Schwarze Mechaniken
Schalllochverzierung
 

Sattel und Stegeinlage wurden klassisch aus Knochen gefertigt. Bei den schwarzen Wirbeln gibt La Mancha kein Material an, sie fühlen sich aber nach echtem Holz an. Im Zusammenspiel mit den schwarzen Mechaniken ergibt sich hierbei ein schöner Kontrast zur restlichen Gitarre, die eher aus hellerem Holz besteht. Sofort fällt die gute, leichtgängige Übersetzung der Zahnräder auf, wodurch sich die Gitarre gut stimmen lässt und die Stimmung auch ohne Probleme hält. Für Einsteiger wichtig: Zu Beginn bei einer neuen Gitarre oder nach einem Saitenwechsel verstimmen sich die Saiten schnell, bis sie richtig eingedehnt sind. Ein Zeichen für schlechte Mechaniken ist dies nur, wenn die Stimmstabilität auch nach längerer Zeit nicht gegeben ist.

Spielgefühl

Insgesamt gibt es bei der Verarbeitung der La Mancha Perla Ambar SM-N nichts zu bemängeln, was sich auch beim Spielen deutlich bemerkbar macht. Es stören keine scharfen Kanten bei den Bundstäbchen, das Hals-Finish ist zwar matt gehalten, aber liefert dennoch eine glatte Fläche, ohne rutschig zu sein und der Saitenabstand zum Griffbrett ist in den unteren Lagen hervorragend. Insgesamt also perfekte Voraussetzungen beim Spielgefühl.

Im Klaren muss man sich darüber sein, dass es sich hierbei um eine klassische, spanische Bauweise handelt, die ohne Halsstab auskommt. Das bedeutet der Abstand von Saiten zum Griffbrett steigt in den höheren Bünden deutlich an, wodurch das Spielen in den höheren Bünden mehr Kraft benötigt. Da es sich hierbei eindeutig um eine Lerngitarre handelt, hat La Mancha versucht diesen Effekt etwas abzufedern, sodass ein Spielen bis zum 12. Bund auf jeden Fall gut möglich ist.

Klang

Den Gesamtsound der La Mancha Perla Ambar SM-N könnte man wohl am besten als ausgewogen bezeichnen. Obwohl die Decke einer Konzertgitarre im Normalfall für den Löwenanteil des Klangs verantwortlich ist, macht sich hierbei der Ahorn Korpus etwas bemerkbar und hält Tiefen, Mitten und Höhen im Gleichgewicht. Dies führt zu einem ausbalancierten Sound, der allerdings von der Decke aus deutscher Fichte noch entscheidend mitgeprägt wird. Dadurch kommt es zu hellen Tendenzen im Gesamtsound, und schwingen die drei hohen Saiten mit, entsteht ein klarer, durchsetzungsfähiger Ton (deutsche Fichte wird auch oft als "glockenähnlich" beschrieben).

Fazit

Bei der La Mancha Perla Ambar SM-N Konzertgitarre von einer Einsteigergitarre zu reden, wird ihr fast nicht gerecht. In vielen Bereichen kann sie mit höherpreisigen Gitarren mithalten. Das Sustain ist dank massiver Fichtendecke schön lang, der Sound klar und balanciert, die Saitenlage vor allem in den untersten Bünden einwandfrei, ein Grund für die gute Bespielbarkeit. La Mancha bietet mit der Perla Ambar eine fast perfekt verarbeitete Konzertgitarre, ohne Verarbeitungsfehler und mit sauber abgeschliffenen Bünden. Optisch kann sich die Perla Ambar sehen lassen: Während die Maserung der Fichtendecke zwar unspektakulär daher kommt, lassen sich bei Hals, Boden und Zargen schöne Muster erkennen. Auch die Toona Kalantas Kopfplatte der Gitarre trägt positiv zum optischen Gesamteindruck bei. Vor allem Einsteiger, die sich gleich zu Beginn nicht von den Nachteilen einer billigen Gitarre abschrecken lassen wollen, aber auch bereit sind mehr Geld in die Hand zu nehmen, sind hier goldrichtig. Empfehlenswert ist die Perla Ambar SM-N zudem für leicht Fortgeschrittene, die bei der Qualität den nächsten Schritt nach der ersten günstigen Gitarre gehen wollen.

Test durchgeführt
von Rolf Hacker
für gitarren-testen.de
Tester / Autor: Rolf Hacker
 

Preiswecker - La Mancha Perla Ambar SM-N

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